Funktion des Gehirns

Wir denken in Bildern und die von uns selbst ausgewählten Bilder beeinflussen unsere Emotionen und unser Handeln. Immer wenn der Körper auf eine stressbesetzte Situation trifft, belegt der hypothalamisch-limbische Komplex den bewussten Verstand mit widerstreitenden Gefühlen. Diese Ambivalenz vervielfacht sich über die Jahre hinweg und verändert sich zu Reaktionsmustern, die zwar das Überleben zum Ziel haben, jedoch auf der Basis negativer Ladungen. Stress führt zu verminderter Kapazität. Wenn der Körper sich einer Herausforderung an sein körperliches, geistiges, emotionales oder spirituelles Wohlbefinden gegenübersieht, reagiert er mit der Ausschüttung von Stresshormonen in den Blutkreislauf. Diese chemischen Stoffe ziehen die äußeren Kapillaren des vaskulären Systems zusammen und sammeln dadurch den Blutvorrat im Rumpf und in den langen Muskeln des Körpers, die an "Kampf oder Flucht" beteiligt sind. Sowohl im Gehirn als auch im Körper findet grundsätzlich der gleiche Prozess statt. Die äußeren Kapillaren ziehen sich zusammen und erhöhen dadurch die Blutmenge in den Gehirnbereichen, die mit körperlichem Überleben zu tun haben. Das Gefühl von "Dumpfheit", das sich einstellt, wenn wir unter Schock oder körperlichem Stress stehen, kommt daher, dass der Körper gefühllos wird, um zu überleben. Leider geht mit dieser Gefühllosigkeit auch die Unfähigkeit einher, klar zu denken - die Aktivität des Vorderhirns (Bereich für Kreativität und das Erlernen von Neuem) geht auf Null zurück und das Hinterhirn (Bereich für die Aktivierung traumatischer oder glücklicher Erlebnisse) regiert!

Wir Menschen begehen den großen Fehler zu glauben, wir würden uns bewusst steuern, bloß weil wir bei Bewusststein sind. Ganz im Gegenteil: unter Stress wiederholen wir lediglich automatische Reaktionsweisen, die wir einst auf der Grundlage negativer Emotionen erlernten. Wenn diese erlernten Reatkionen zudem mit Stress verbunden sind, nehmen unsere Begrenzungen drastisch zu, während unsere Wahrnehmung von Alternativen drastisch abnimmt. Jede negative Emotion, die wir in Bezug auf uns selbst oder andere haben, stellt eine Belastung für unser System dar. Wir können eine Situation verändern, indem wir unser Empfinden ihr gegenüber verändern. Die Abneigung gegenüber einer Situation ruft ein unangenehmes Gefühl hervor, das durch entsprechende Gedanken noch verstärkt wird. Das hält uns gefangen und sorgt dafür, dass wir uns noch schlechter fühlen. Wenn ich mich jedoch dafür interessiere, was ich lernen kann, wird sich mein Gewahrsein verändern und dementsprechend auch meine Einstellung. Selbst wenn ich einsam bin, kann ich meine Einstellung dazu verändern und damit beginnen, all die Dinge zu geniessen, die ich alleine tun kann. Ich kann mir selbst mein bester Freund werden und jeden Tag geniessen. Der beste Weg, damit anzufangen, ist, uns der Meinungen bewusst zu werden, die andere von uns haben und die wir für wahr hielten. Treten Sie im Geiste einen Schritt neben sich und erkennen Sie, dass es sich nur um fremde Meinungen handelt. Sie müssen mit der Ihren nicht übereinstimmen.

Auch die Leistung eines Schulkindes hängt von ihrem Selbstbild ab, das es sich erschaffen hat, also davon, was es für die Wahrheit über sich selbst hält. So sehr wir auch traumatische Erfahrungen vergessen möchten, wie sehr wir sie auch verdrängt haben, die Erinnerung daran bleibt immer lebendig. Sie ist in unserem einzigartigen Erinnerungssystem gespeichert. Selbst wenn wir sie nicht bewusst abrufen, helfen uns diese Erinnerungen dabei, unsere momentane Lebenserfahrung zu gestalten, wenn wir in der Gegenwart Entscheidungen treffen.

Unsere Vergangenheit bestimmt unsere emotionalen Reaktionen im Heute, und wir gründen unsere Entscheidungen darauf, wie wir uns fühlen. Unangenehme Erfahrungen kommen nur als Antwort auf etwas, das wir uns selbst verleugnen.